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  • Geschichte

    Die frühesten Spuren menschlicher Besiedelung unserer Gegend reichen in die früheste Eisenzeit zurück. Den damals hier ansässigen Kelten folgten in den ersten Jahrhunderten nach Chr. Geb. die Römer; ab dem 4. Jh. war unsere Region Durchzugs- und auch Siedlungsgebiet verschiedener Völkerschaften. Nach 800 kamen deutsche Siedler ins Land. Mit dem noch heute geltenden Mundartausdruck „in der Ramatz“ werden die drei im Rabnitztal eingebetteten Orte Oberrabnitz, Schwendgraben und Unterrabnitz oftmals bezeichnet.

    In einer Urkunde des Jahres 860 wird eine „Wendt ad rappam“ – Kirche an der Rabnitz gelegen – erwähnt. Der Flussname Rabnitz selbst dürfte auf die Slawen zurückzuführen sein, die im 6. und 7. Jh. an dessen Ufern gesiedelt hatten.

    1279 wird in einer Schenkungsurkunde eine „villa Rebza“ genannt. Mit diesem Ausdruck verbinden wir die erste urkundliche Erwähnung der Ortschaft. Die Bewohner des Rabnitztales, an einer Schnittstelle zwischen Magyarischen und Österreichischen Interessen gelegen, mußten sowohl die Eroberungsfeldzüge der Türken als auch die Autonomiebestrebungen ungarischer Magnaten in Form von Plünderungen durch drei Jahrhunderte hinnehmen.

    Unterrabnitz wurde im Jahr 1605 im Zuge des Bocskayaufstandes verheert und geplündert. Repressalien und Plünderungen werden auch aus dem Jahr 1921 im Zuge der Grenzkämpfe mit ungarischen Freischärlern verzeichnet. 1945 kam es ebenfalls zu einzelnen Übergriffen der russischen Besatzungssoldaten.

    Ende des 16. Jh. werden im Ortsgebiet Kroaten angesiedelt, die aber bereits zu Beginn des 17. Jh. wieder verschwunden sind. Kein einziger kroatischer Familienname erinnert mehr an diese Zeit, wohl aber wird der nordwestliche Teil des Dorfes heute noch „Krowlat-Dorf“ genannt.

    Bis zum Ende des 17. Jh. haben vier Grundherrschaften Besitzanteile in Unterrabnitz:

    1. Die Pottendorfer von Kirchschlag,
    2. Die Ellerbacher von Eberau
    3. Die Besitzer der Herrschaft von Landsee
    4. Die Besitzer des Tabors von Mannersdorf-Unterloisdorf.

    Ab 1697 sind die Esterházys alleinige Besitzer in Unterrabnitz. Im gut erhaltenen örtlichen Kastell ist heute die „Esterházysche Revierleitung“ untergebracht. Im stilgerecht renovierten Turmhaus finden alljährlich die von Prof. Harro Pirch ins Leben gerufenen „Rabnitztaler Malerwochen“ statt, die bereits über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt sind.

    Die in die Geschichte als „Blutgräfin“ eingegangene Elisabeth Bathory von Lockenhaus soll auch im Unterrabnitzer Kastell ihr grausames Spiel mit Mädchen getrieben haben.

    Die alte Herrschaftsmühle – 1546 erstmals erwähnt – wurde vom Schriftsteller und Hörspielautor Jan Rys erworben und zu einem internationalen Hörspielzentrum ausgebaut. Nach dem Tod des Künstlers Jan Rys im Jahr 1986 und seiner Witwe im Jahr 2020 befindet sich das Anwesen nun in Privatbesitz.

    Weit bekannt und weit gereist waren die Rabnitzer Zimmerleute in der Monarchie und Zwischenkriegszeit. Vom Frühjahr bis zum Herbst arbeiteten sie in den ehemaligen Kronländern Tschechien, Slowakei, Ungarn und Rumänien (z.B. in Beia Mare, Siebenbürgen, Rumänien) an großen Bauvorhaben.

    Die Verringerung der bäuerlichen Bevölkerung nach dem Zweiten Weltkrieg ist durch die gestiegene Nachfrage auf dem Bausektor bedingt.